Das Tissue Master Concept ermöglicht die optimale Gestaltung des Implantatbettes auf minimalinvasivem Wege ohne große chirurgische Interventionen. Dr. Stefan Neumeyer zeigt uns in seiner Vortragsreihe, wie das Tissue Master Concept step by step funktioniert und welches Instrumentarium dazu notwendig ist. Ob man einen erhaltungswürdigen Zahn in toto oder auch nur ein Wurzelsegment extrudieren möchte: es spielt – wie immer in der Zahnmedizin – die präoperative Diagnostik eine herausragende Rolle. Umliegende Hart- und Weichgewebe müssen kontrolliert, Taschensondierungstiefen erfasst, die Qualität der Nachbarzähne sowie der Mundhygiene evaluiert werden.
Abseits der klinischen Diagnostik kann die Radiologie Aufschluss über parodontale Strukturen, Furkationen, Wurzelanomalien und Stiftaufbauten liefern. Des Weiteren finden im Rahmen von Modellanalysen die Volumetrie des Alveolarkamms sowie die Herstellung etwaiger Hilfsmittel statt. Unabhängig von allen diesen vorbereitenden Maßnahmen, ist die Tatsache, dass der zu extrudierende Zahn sauber und vollständig extrahiert werden muss, ohne dabei die meist äußerst dünne bukkale Knochenlamelle zu zerstören. Nur so kann unter Erhaltung des parodontalen Ligamentes ein follow up des Knochens nach koronal gewährleistet werden. Dr. Neumeyer spricht sich in diesem Zusammenhang, vor allem bei sehr fest sitzenden Zähnen, für deren Anextrusion aus, so dass diese nach zwei bis drei Tagen unter nach koronal gerichtetem Zug lockerer werden, um im Anschluss bequem und atraumatisch extrahiert werden zu können.