Porcine Kollagenmatrizes können eine Alternative zu autologen Schleimhauttransplantaten darstellen. Aber noch ist die Verbreitung in den Praxen nicht sehr hoch, so dass die praktische Erfahrung damit vielen noch fehlt. Dr. Michael Back, München, und seinen Kollegen arbeiten bereits längere Zeit mit diesem Material und haben ihre Erfolge und Misserfolge bei den verschiedenen Indikationen dokumentiert. Dr. Back gibt auf dieser Grundlage Empfehlungen für die Indikationen und Grenzen sowie die Vor- und Nachteile beim Einsatz von Kollagenmatrizes. Porcine Kollagenmatrices bestehen aus der Dermis von Schweinen und zeigen reine Kollagenstruktur (Kollagen Typ I und III) ohne künstliche Quervernetzung. Sie werden innerhalb von 6 bis 12 Monaten vollständig resorbiert. Sie sollen als Leitschiene für Bindegewebszellen dienen und eine schnelle Vaskularisation des Wundgebietes hervorrufen. Ihr Indikationsspektrum reicht von der Verdickung der Weichgewebe (Biotyp Switching) über die Deckung parodontaler Defekte bis hin zu Rezessionsdeckungen. Langfristig könnten porcine Kollagenmatrices das für die oben genannten Indikationen als Goldstandard geltende subepitheliale Bindegewebstransplantat ersetzen. Dadurch würde die Akzeptanz der Patienten für solche Therapieansätze steigen, da aufgrund der Absenz einer palatinalen Wunde durch die Entnahme eines Transplantats wesentlich weniger postoperative Beschwerden auftreten würden. Prinzipiell sollten porcine Kollagenmatrices geschlossen einheilen, das heißt in durch einen Spaltlappen oder einen koronalen Verschiebelappen vorbereitetes Empfängerbett appliziert werden. So lassen sich eine schnelle Vaskularisation, eine rasche Wundheilung sowie eine optimale Farbanpassung bei der Verwendung porciner Kollagenmatrices gewährleisten.