Die aggressive Parodontitis gehört zu den eher seltenen Erkrankungen und so sind noch viele Faktoren unklar: Liegt eine genetische Prädisposition zugrunde? Wie erkennt man diese Form der Parodontitis? Welche Keime haben einen wesentlichen Anteil an der Erkrankung? Wie bekommt man diese in den Griff? Dr. Stefan Fickl, Universität Würzburg, vermittelt anhand aktueller Studienergebenisse das Basiswissen zu diesem Thema.
Nach amerikanischen Studien liegt in der interfamiliären Übertragung ein wesentlicher Faktor für die aggressive Parodontitis. Die Übertragungsrate liegt bei rund 50 %. Doch konnte bisher kein Gen für diesen Defekt bestimmt werden. Die Erkrankungsrate beläuft sich Schätzungen zu Folge nur auf ein bis zwei Prozent. Zu unterscheiden sind zwei Formen: Die generelle und die lokalisierte aggressive Parodontitis. Diese zu erkennen, ist in der Praxis nicht einfach. Das zeigen auch die beiden Patientenfälle, die Dr. Fickl vorstellt.
Rein äußerlich ist die Differentialdiagnose nicht immer leicht. Auch besondere Reizfaktoren wie Plaque, Zahnstein oder Raucherbeläge liegen nicht bei jedem Fall vor. Erst das Röntgenbild zeigt einen Attachementverlust an den prägnanten Stellen. Und: Welche hochvirulenten Mikroorganismen sind für die aggressive Parodontitis verantwortlich? Aktuelle Studien zeigen, dass bei der lokalisierten Form der Keim A.a. ein wesentlicher Faktor ist.
Heute bieten chemische Möglichkeiten sichere Therapieergebnisse, zum Beispiel bestimmte Antibiotika. Schwieriger ist es noch bei der generalisierten Form. Hier scheinen mehrere Keime verantwortlich zu sein.