Privatdozent Dr. Christian Mehl zeigt uns in diesem Operationsmitschnitt, wie das All-on-4-Konzept zahnlosen Patienten eine chirugisch-prothetische Rehabilitation innerhalb einer Sitzung ermöglicht. In diesem speziellen Fall mussten dem Patienten aus parodontalen Gründen sämtliche Restzähne entfernt werden. Die Zeit bis zur Operation und der Insertion der Implantate wurde durch einen rein schleimhautgetragenen Zahnersatz überbrückt. Der chirurgische Eingriff findet in Intubationsnarkose statt. Nach einem crestalen Schnitt im Unterkiefer, einer möglichst gleichmäßigen Aufspaltung des Weichgewebes und dem Glätten des Kieferkamms setzt Dr. Mehl die Bohrschablone ein, körnt die Oberfläche an und führt die Pilotbohrung bei 800 – 1000 Umdrehungen unter Wasserkühlung durch. Dabei tastet er das Implantatlager immer wieder nach seiner knöchernen Begrenzung aus, um Perforationen nach lingual auszuschließen. Die weitere Präparation erfolgt unter aufsteigender Bohrersequenz an den Positionen 35, 32, 42 und 45. Die Implantate mit einem Durchmesser von 4,3 mm werden danach eingebracht, zunächst mit der Maschine auf 45 Ncm, dann mit der Handratsche auf 70 Ncm eingedreht. Diese Drehmomentkontrolle ist für die Primärstabilität und die Sofortbelastung der Implantate essentiell. Multiunits werden eingeschraubt, die Wunde zum Schutz vor dem Abformmaterial grob vernäht, so dass im Anschluss eine Abformung mit Polyetherpolymer erfolgen kann, mit der eingesetzten Oberkiefer-Totalprothese als Basis der Kieferrelationssbestimmung. Ein analoges Vorgehen gilt für den Oberkiefer, aufgrund weniger optimaler Kieferkammverhältnisse ergänzt durch eine Membrantechnik nach labial beziehungsweise bukkal. In der Zwischenzeit wird bereits die Unterkieferprothese im Labor hergestellt, welche dann wiederum bei der Abformung der Situation im Oberkiefer als Grundlage für eine exakte Bissnahme dient. Dr. Christian Mehl macht durch seine Kommentare zu den einzelnen Operationsschritten sehr anschaulich deutlich, welche Parameter für den Erfolg des All-on-4-Konzepts ausschlaggebend sind und welche großen funktionellen und vor allem ästhetischen Vorteile für den Patienten resultieren.