Ein sauberer Zahn wird nicht krank. Dass diese früher verbreitete Annahme nicht der Wahrheit entspricht, wissen wir heute genau. Dennoch sind Plaquekontrolle und die Entfernung des subgingivalen Biofilms wesentliche Bestandteile der antiinfektiösen Therapie der Parodontitis. Prof. Dr. Jamal Stein stellt in diesem Vortrag sein Konzept der antiinfektiösen Therapie bei parodontalen Erkrankungen vor. Er geht hierfür auf verschiedene Instrumente und Materialien ein, die im Rahmen der Initialtherapie und der UPT (unterstützende Parodontaltherapie) für eine effiziente Reinigung bakteriell besiedelter Wurzeloberflächen wichtig sind und erläutert, welchen Wert adjuvante systemische und lokale Medikamentenapplikationen haben können. Scaling und Root Planing sind die wichtigsten Bestandteile der konservativen Parodontitistherapie. Mannigfaltige Möglichkeiten bietet der Dentalmarkt zur mechanischen Reinigung kontaminierter Wurzeloberflächen. Der Einsatz von Schall- und Ultraschallinstrumenten, Gracey- und Universalküretten sowie Pulverstrahlgeräten hat sich über die Jahre bewährt. Vor allem letztere haben immer mehr an Bedeutung gewonnen, da es mittlerweile aufgrund spezieller Düsenansätze möglich ist, tiefer als fünf Millimeter in den Sulkus zu gelangen und Biofilm so sicher zu eliminieren. So spielen Pulverstrahlgeräte vor allem während der UPT eine große Rolle. In der Regel, also wenn Recallintervalle eingehalten werden, sind Konkremente nicht mehr zu erwarten, so dass die bloße subgingivale Plaquereduktion durch Glycinpulver gewährleistet sein sollte und der Einsatz von Küretten, die im Verhältnis zu einem relativ großen Hartsubstanzabtrag führen, vermieden werden sollte.