Vor allem Kontaktsportarten bringen dentale Traumata mit sich. Intrusionen, Extrusionen und Avulsionen können die Folge sein und die Überlebensrate des jeweiligen Zahnes stark minimieren. Privatdozent Dr. Johannes Mente (Heidelberg) beschreibt in seinem Vortrag, wie man traumatisch bedingten Verletzungen adäquat vorbeugt, wie man Komplikationen erkennt und mit Spätfolgen umgeht und erläutert die Theorie anhand von Fallbeispielen aus seinem eigenen Patientengut. Für die meisten Zahnärzte stellt sich nach einem Trauma die häufige Frage? Wurzelbehandlung: Ja oder Nein? Dabei verlassen wir uns zu häufig auf den Vitalitätstest mit Kältespray. Auch wenn dieser negativ ausfällt, ist eine Trepanation nicht automatisch indiziert, da durch Ödem- oder Hämatombildung im apikalen Bereich der Wurzel die Innervation zwar kurzzeitig gestört, die Blutversorgung und Regenerationsfähigkeit aber weiterhin bestehen kann. Des Weiteren gilt es, basierend auf dem radiologischen Befund, Entscheidungen zugunsten oder gegen die Einleitung einer Wurzelbehandlung differenziert zu fällen. Zeigt sich ein weit geöffneter Apex, ist es meistens besser abzuwarten und sowohl das Wurzelwachstum als auch die Sensibilitätsentwicklung engmaschig zu überprüfen. Anders sieht es dagegen bei Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum aus. Kam es zu einer Avulsion oder einer starken Intrusion des Zahnes, sind endodontische Maßnahmen innerhalb der ersten drei Monate meist das Mittel der Wahl, da das Pulpagewebe für eine bakterielle Leakage einen optimalen Nährboden bildet und so die Grundlage für entzündliche Resorptionen gelegt wird. Auch wenn die Qualität der Therapie noch so hoch ist. Prävention sollte oberste Priorität haben. Deshalb empfiehlt es sich, Patienten, die Kontaktsportarten betreiben, den Sinn und Zweck eines Multilayer Sportmundschutzes näher zu bringen.