In einen nach langer Prothesen-Tragezeit stark atrophierter Unterkiefer setzt Priv.-Doz. Dr. Christian Mehl, München, vier Monate nach der Augmentation von autologen Knochenblöcken vier Implantate ein.
Bei dem allgemeinmedizinisch kompromittierten Patienten ist zu Beginn leicht denudierter Knochen zu sehen. Nach Freilegung zeigt sich ein gut eingeheilter Knochenblock, in den mit Hilfe einer Bohrschablone das Implantatlager gesetzt wird. Dr. Mehl geht sehr vorsichtig vor, weil die Distanz zum Nervus alveolaris inferior kritisch ist.
Im Unterkiefer sollte man sehr langsam Gewinde vorschneiden, um das Abschären von Implantatteilen zu verhindern. Die Implantate werden leicht supkrestal gesetzt, weil noch eine leichte Knochenresorption zu erwarten ist. Das aus dem Bohrstollen gewonnene Knochenmaterial wird um die Implantate und Dehisionen eingebracht und fest gedrückt.
Ein Schleimhauttransplantat aus dem Oberkiefer wird als Sicherheitsbarriere über den Implantaten fixiert. Geplant ist, gemeinsam mit der Freilegung später ein Freies Schleimhauttransplantat im hinteren Bereich zu legen, um die Situation dort zu stabilisieren und das Periimplantitis-Risiko zu mindern.