Die CAD/CAM-Technologie ermöglicht es dem Zahnarzt sowie dem Zahntechniker, Patienten implantatprothetisch auf einem jederzeit reproduzierbaren Qualitätsniveau zu versorgen. In seinem Vortrag beschreibt Priv.-Doz. Dr. Joannis Katsoulis, Universität Bern, die Möglichkeiten und Vorteile CAD/CAM-gefertigter, implantatgetragener Titan-Stege zur Versorgung des zahnlosen und atrophierten Unterkiefers. Der Zahnverlust und die Atrophie des Alveolarknochens führen zwangsläufig auch zur Reduktion der keratinisierten Gingiva, zu einem hohen Mundboden und einem verstrichenen Vestibulum. Ein für die Inkorporation totaler, rein schleimhautgetragener Versorgungen geeignetes Prothesenlager ist somit nicht mehr vorhanden. Schon seit mehr als 30 Jahren bedient man sich daher implantatgetragener Stegkonstruktionen zur Verankerung totaler Prothesen. Lange Zeit wurden diese aus hochgoldhaltigen Legierungen gefertigt und bargen das hohe Risiko von Frakturen, die vor allem im Bereich der Lötstellen distaler Extensionen auftraten. Durch die Anwendung der CAD/CAM-Technik kommt es zur Fräsung der Stege aus einem Stück. Die Homogenität des Materials und seine Bruchfestigkeit sind damit gewährleistet. Des Weiteren ermöglicht die interaktive Software eine Planung der Implantatprothetik, die sowohl das Fräszentrum als auch Zahnarzt und Zahntechniker mit einbezieht. Die reproduzierbare Präzision der Konstruktionen, ihr ‚passive fit’ sowie Randspalten von weniger als 40 Mikrometern bei drei bis sechs Stegsegmenten sind die wesentlichen Vorteile CAD/CAM-gefertigter Titanstege.