Die Implantatentfernung (Explantation) eines an Periimplantitis erkrankten nicht erhaltungsfähigen Implantates im Frontzahnbereich des Oberkiefers wird im Video gezeigt. Parallel dazu wird in den operierten Bereich ein freies Bindegewebstransplantat inseriert, um die kompromittierte Weichgewebssituation vor der Neuversorgung des Patienten zu verbessern. Zu Beginn der Operation wird nach Inzision ein Mukoperiostlappen präpariert, um den Defekt darzustellen und eine gute Übersicht für die Implantatentfernung zu erhalten.
Um die Implantatentfernung möglichst gewebeschonend durchzuführen, wird das Implantatbett mit einer dünnen Hartmetallfräse eröffnet. Ein Trepanbohrer könnte bei der Implantatentfernung einen verhältnismäßig großen Knochendefekt verursachen oder zu einer Verletzung des Parodonts der Nachbarzähne führen. Von der Gaumenregion wird ein subepitheliales Bindegewebstransplantat entnommen, die Entnahmestelle wird durch dicht adaptierte Nähte verschlossen. Das gefaltete Transplantat wird in den nach Implantatentfernung gründlich degranulierten Defektbereich eingebracht und nicht vollständig durch die Lappen bedeckt bevor diese vernäht werden, um so eine Verbreiterung des keratinisierten Gewebes zu erzielen. Zum Ende werden ein Provisorium sowie eine Gaumenschutzplatte inseriert, ohne dabei Druck auf die Operationsregion auszuüben.
Bevor in Abhängigkeit von der prothetischen Planung ein weiterer augmentativer Eingriff zur Verbesserung der knöchernen Situation notwendig ist, sollte eine Heilungsphase von mehreren Wochen nach der Bindegewebstransplantation und der Implantatentfernung erfolgen.