Prothetische Rehabilitationen werden nur dann zu einem Langzeiterfolg, wenn ihre Basis aus einem gesunden Parodont besteht. Denn dauerhaft pathologische Taschensondierungstiefen, sulkuläre Blutungen und Suppurationen führen zwangsläufig zu Zahnverlusten und verderben somit das Outcome jeder Restauration. Dr. Markus Bechtold erläutert in diesem Vortrag, wie wichtig eine präprothetische, parodontale Vorbehandlung ist und welche Maßnahmen notwendig sind, um ein praxistaugliches Therapiekonzept im zahnärztlichen Alltag zu etablieren.Hierzu geht Dr. Bechtold zunächst kurz auf die Ätiologie der Parodontitis ein. Dabei wird schnell klar, dass parodontale Erkrankungen immer die Folge bakterieller Besiedelungen im Bereich der Zahnwurzel sind, welche überschießende Immunreaktionen nach sich ziehen und in Form von Knochenverlusten klinisch greifbar werden.Um solcher Entzündungsreaktionen, seien sie chronischer oder aggressiver Natur, Herr zu werden, sind zunächst immer konservative, nicht-chirurgische Maßnahmen zu ergreifen. Diese beinhalten Scaling und Root Planning, lokales Biofilmmanagement sowie unter Umständen eine adjuvante, systemische Gabe von Antibiotika. Weiterhin wird der Patient in ein kontinuierliches Recallsystem integriert, das die Überprüfung der Therapieergebnisse sowie die Behandlung residualer Taschen beinhaltet. Erst dann wird über chirurgische Interventionen entschieden. Dabei geht es vor allem darum, ob konservativ nicht zufriedenstellend therapiebare parodontale Defekte zu regenerativen oder resektiven Maßnahmen führen oder ob nur die Extraktion als letztes Mittel zur Verfügung steht.