Konventionelle und digitale Techniken der Abformung sind die Themen dieser Diskussionsrunde auf dem Kettenbach Symposium 2014 von Prof. Dr. Dr. Norbert Enkling, Prof. Dr. Dr. Albert Mehl, Dr. Oliver Schäfer und Dr. Ingo Schröder. Dr. Markus Bechtold leitet das Gespräch der Experten, die - ausgehend von ihrer Tätigkeit an Lehrkrankenhäusern oder in freien Praxen - über unterschiedliche Erfahrungswerte bezüglich der Durchführbarkeit der einzelnen Abformtechniken verfügen.
Natürlich spielt der wirtschaftliche Druck, dem ein Zahnarzt in seiner Praxis unterliegt, eine herausragende Rolle, wenn es darum geht, Bewährtes zu überdenken und Neuerungen einzuführen. Doch müssen sich Innovationen nicht nur auf ökonomischer Ebene als rentabel erweisen, sondern auch jeder Qualitätsprüfung dauerhaft standhalten. Die aktuelle Studienlage macht in diesem Zusammenhang deutlich klar, dass intraorale Scansystem der konventionellen Abformung in Bezug auf Präzision und Passgenauigkeit der endgültigen Restauration noch immer unterlegen sind. Inwieweit solche Ergebnisse als klinisch relevant einzustufen sind, gilt es nach Meinung der Experten zukünftig weiterhin zu evaluieren.
Allerdings bieten Scansysteme der jüngeren Generationen interessante Möglichkeiten zusätzlicher und vereinfachter Diagnostik. In diesem Zusammenhang sind digitale Artikulationen, Farbbestimmungen und die Archivierung erhobener Patientendaten zu nennen. Letztere ermöglichen - im Sinne eines stomatognathen Lebenslaufs - Entwicklungen gingivaler Verhältnisse, der Okklusion sowie ästhetischer Rahmenbedingungen festzuhalten. Generell bleibt abzuwarten, inwiefern Scansysteme sowie deren Software weiterentwickelt werden können, um sie für die breite Masse der Zahnärzte wirtschaftlich und qualitativ interessanter zu machen.