Revidieren oder implantieren? Angesichts der gewachsenen Möglichkeiten der Endodontie stellt Dr. Josef Diemer die Entscheidungsfindung anhand einer Reihe eigener Fälle dar. Im 5. Teil seiner Vortragsreihe stellt Dr. Josef Diemer einen 43-jährigen Patienten vor, bei dem zwölf Jahre zuvor eine endodontische Behandlung des Zahnes 26 vorgenommen wurde. Dieser macht seither kontinuierlich Probleme und zeigt eine Fistelung nach vestibulär.
Eine Wurzelspitzenresektion wurde sowohl vom Hauszahnarzt als auch vom Kieferchirurgen nahegelegt. Dr. Diemer lässt daraufhin ein DVT anfertigen und beobachtet bei dessen Befundung eine Ostitis lediglich zirkulär der mesialen Wurzel. Die nach der Trepanation erfolgte Inspektion des mesiobukkalen Kanaleingangs bestätigt den ursprünglichen Verdacht eines zweiten, nicht aufbereiteten und desinfizierten, mesiobukkalen Kanals. Dieser wird daraufhin mit dem Wave One System aufbereitet, gespült und schließlich mit warmer Guttapercha obturiert.
Aufgrund der bestehenden Gefahr eines Übergreifens der seit langem bestehenden Infektion auf die übrigen, eigentlich suffizienten Wurzelfüllungen, wird an diesen eine Revision vorgenommen. Bereits nach wenigen Tagen kommt es zu einer vollständigen Ausheilung der Fistel.