Entzündungen im zahnärztlichen Alltag und ihre pathophysiologischen Grundlagen sind die Themen des Vortrags von Dr. Dr. Markus Tröltzsch. Im Mundraum befindliche Entzündungen sind nicht immer einfach zu erkennen, da in der Mundhöhle eine komplexe Anatomie gegeben und ein Abrutschen entzündlicher Prozesse in Logen möglich ist. Inflammatorische Prozesse beginnen mit einer serösen Phase, wo es zur Ödembildung kommt und Entzündungsmediatoren (Histamin, Substanz P, CGRP) zu einer erhöhten Vasoaktivität, zu Chemotaxis und zu einer neuronalen Aktivierung führen. Ihr folgt die zelluläre Phase, in der Leukozyten und Zellabbauprodukte für die Entstehung von Eiter verantwortlich zeichnen. Hiernach, oder auch parallel zu den beiden ersten Phasen, findet die reparative Phase statt, in der mit der Bildung von Granulationsgewebe eine narbige Heilung eingeleitet wird. Bei der Behandlung von Entzündungen in der Mundhöhle ist/sind die antibiotische und/oder chirurgische Therapie das Mittel der Wahl. Vor allem Patienten mit Begleiterkrankungen, die eine Immunsuppression mit sich bringen, ist besondere Beachtung zu schenken. In diesem Zusammenhang ist der Diabetes mellitus hervorzuheben, der neben makrovaskulären auch auf mikrovaskulärer Ebene Schädigungen nach sich zieht und die Therapie von Entzündungen unter Umständen deutlich komplexer gestaltet.