Entzündungen in der Mundhöhle können unterschiedlichste Ausprägungen haben und mitunter lebensbedrohlich sein. Im zweiten Teil seines Vortrags rund um das Thema ‚Entzündungen in der Zahnmedizin’ beleuchtet Dr. Dr. Markus Tröltzsch diagnostische Mittel und Behandlungsmethoden bei der Therapie von Entzündungen.
An erster Stelle steht immer die Anamnese. Sie ist der Grundstein jeder erfolgreichen Behandlung und gibt Auskunft über die Krankengeschichte des Patienten, seinen allgemeinen Gesundheitszustand sowie über lokale Symptome. Entzündungen durchlaufen in der Regel zwei Stadien, die unterschiedliche Therapieansätze erfordern. In der primären, serösen Phase entsteht ein Infiltrat aus interstitieller Flüssigkeit und Entzündungsmediatoren.
Sie unterscheidet sich von der zweiten, zellulären Phase, die vor allem durch die Bildung von Pus geprägt ist. In der Regel lässt sich eine Entzündung während der serösen Phase durch den alleinigen Einsatz von Antibiotika gut behandeln. Ist bereits Eiter entstanden, ist immer eine chirurgische Intervention, die die Spaltung und Spülung des Abszesses vorsieht, indiziert. In einem solchen Fall kommt eine marginale Schnittführung, aber auch eine direkte Inzision auf dem Punctum maximum der Schwellung in Frage.
Erstere ist oft schmerzärmer, zeigt weniger Blutung und mündet in einer leichten Readaption eines intakten Lappens. Die direkte Inzision dagegen erlaubt eine bessere physikalische Spülung der Abszesshöhle, heilt allerdings sekundär und kann zu unschönen Narben führen. Eine adjuvante, systemische Antibiose, Analgetika sowie Kühlung und Ruhe sollten in aller Regel verordnet werden und sorgen für eine erheblich schnellere Schmerzreduktion.