Der junge, gesunde Patient mit einem ausreichenden Knochenangebot ist der Traum eines jeden Implantologen. Die Realität weicht von dieser Vorstellung jedoch stark ab. Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer behandelt in diesem Vortrag Grunderkrankungen unserer Patienten, die einen mitunter großen Einfluss auf unsere chirurgischen Entscheidungen haben. Die Bevölkerung wird immer älter. Mit der Zunahme des Alters gehen in der Regel chronische Erkrankungen einher. Gleichzeitig ist der Bedarf an zahnärztlicher Chirurgie mit dem Ziel einer prothetischen Rehabilitation bei älteren Patienten weitaus höher als bei jungen. Wir müssen uns also mit den verschiedenen Krankheitsbildern, die sowohl systemische als auch lokoregionäre Auswirkungen haben, vertraut machen. In diesem Zusammenhang sind vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinsuffizienz, koronale Herzkrankheit), Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Osteoporose, endokrine, metabolische Störungen wie ein Diabetes mellitus sowie die Auswirkungen eines langjährigen Nikotinabusus zu nennen. All diese Pathologien bergen das potentielle Risiko eines Misserfolgs unserer chirurgischen Therapie, da die Heilungskapazitäten des Knochens und der Weichgewebe herabgesetzt sein können. Doch auch lokoregionäre Einflüsse wie Parodontopathien können zu einer infausten Prognose unseres Behandlungserfolges führen.