Defektprophylaxe und Defektrekonstruktion „Es kommt nie ideal“, lautet die Erfahrung von Dr. Ronald E. Jung. Um so wichtiger ist das systematische Vorgehen, mit dem Therapiekonzept und Implantatzeitpunkt sicher bestimmt werden. Entscheidend sind hierbei: Sichtbarkeit der Zähne, Anzahl der Wurzeln, Gingivamorphologie und erwarteter Knochendefekt. Dabei wirft jeder dieser Parameter wieder einzelne Fragen zu Materialien und Techniken auf, zum Beispiel: Welche Techniken haben sich bei der Hartgewebeprophylaxe bewährt? Graftmaterialien und Membranen sind die Therapien, die zur Zeit am besten dokumentiert sind – jedoch beträgt die Einheilzeit ca. sechs bis neun Monate und ist mit einer Aufklappung verbunden. Was passiert mit der Gingiva im Anschluss an die Sofortversorgung? Dr. Jungs Erkenntnisse: Nach transmukosaler Einheilung muss innerhalb der ersten drei bis sechs Monate mit Rezessionen gerechnet werden. Dünne Gingivatypen schneinen mehr zu Rezessionen zu neigen. Und: Korrekturen am periimplantären Weichgewebe sind bei transmukosaler Einheilung schwieriger. Mit seinem Entscheidungsbaum stellt der schweizer Top-Referent ein hilfreiches Gesamtkonzept vor, das sicher durch die nie idealen Fälle führt.