40 bis 50 % der Bevölkerung leiden an einer Parodontitis - fast jeder zweite Patient. Welche Therapie in Betracht kommt, hängt wesentlich von der Klassifizierung der Erkrankung ab. Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl, Universität Würzburg, stellt die aktuelle Klassifizierung der Parodontitis vor und zeigt anhand verschiedener epidemiologischer Studien, mit welchen Fällen wie oft in der Praxis zu rechnen ist.
Weit mehr als die Hälfte aller Patienten weisen eine Prävalenz für Gingivitis auf. Bei fast jedem zweiten Patienten ist eine Parodontitis diagnostizierbar. Aktuell geht man von acht verschiedenen Krankheitsbildern aus, die jeweils weiter unterteilt werden: Dabei tritt die plaqueindizierte gingivale Erkrankung am häufigsten auf. Bei der Parodontitis ist die chronische Variante – die klassische Erwachsenenerkrankung – sehr verbreitet.
Hingegen kommt die aggressive Parodontitis mit unter zwei Prozent nur sehr selten vor. Parodontitis als Systemerkrankung, zum Beispiel in Folge einer Leukämie, nimmt oftmals einen dramatischen Verlauf. Allerdings ist auch diese Form selten. Nekrotisierende Erkrankungen haben in Europa stark abgenommen. Diese spielen in Entwicklungsländern eine größere Rolle.
Zu beachten ist hier auch: In der Klassifizierung von 1999 ist der Terminus akut weggefallen. Abszesse des Parodonts können ebenso wie Endo-Paro-Läsionen und Paro-Endo-Läsionen zu einer Parodontitis führen. Weitere Parameter sind als Auslöser möglich.