Dr. med. dent. Ralf Krug widmet sich in diesem Vortrag den kombiniert endodontal-parodontalen Läsionen, ihrer Ätiologie, ihrer Diagnostik und adäquaten therapeutischen Maßnahmen. Im zahnärztlichen Alltag begegnen uns parodontale und endodontale Pathologien, die meist strikt unabhängig voneinander zu betrachten und zu therapieren sind. In manchen Fällen allerdings liegen Paro-Endo-Läsionen vor, welche primär parodontal oder primär endontal, aber auch in Form von echten kombinierten Läsionen ohne gemeinsame Ursache vorliegen können. Doch selbst dann kann es passieren, dass sich die Infektionen gegenseitig triggern und begünstigen. Dies liegt vor allem an der engen nachbarschaftlichen Beziehung zwischen Pulpa und Parodont. Deren Interaktion findet vor allem über Dentintubuli, Seitenkanälchen, Ramifikationen und Furkationskanäle statt und lässt die Ausbreitung einer bakteriellen Leakage nicht selten zu. Natürlich können auch iatrogene Faktoren wie Perforationen und Wurzellängsfrakturen nach Stiftbohrungen zu kombinierten parodontal-endodontalen Läsionen führen. Die Differentialdiagnose ist dabei umso wichtiger, um im Hinblick auf Therapiemaßnahmen richtige Entscheidungen zu treffen. In diesem Zusammenhang sind thermische und elektrische Sensibilitätstests zu nennen, Sondierungstiefen, Schwellungen und ihre Lokalisationen sowie radiologische Befunde, die von periapikalen Aufnahmen bis hin zu kleinvolumigen DVTs reichen können.