Der Volumenerhalt ossärer Strukturen ist das primäre Ziel des Alveolenmanagements nach einer Extraktion. Priv.-Doz. Dr. Dr. Marcus O. Klein, Düsseldorf, schildert im Rahmen der Mainzer Repetitorien evidenzbasierte Therapieansätze für einen maximalen Knochenerhalt, die die zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation darstellt. Innerhalb der ersten sechs Monate post extractionem muss mit einem horizontalen Knochenverlust von 3,8 mm gerechnet werden (29-63 %). Die vertikale Verlustrate liegt bei ca. 1,3 mm (11-22 %). Der Erhalt, die Optimierung und Schonung des potentiellen Implantatlagers beginnt also bereits bei der Zahnentfernung. Diese sollte möglichst transalveolär, unter Vermeidung der Lappenbildung, ohne Hebeleinsatz sowie mit einem Periotom durchgeführt werden. Ziel ist es, vor allem die vestibuläre Kompakta zu erhalten. Dabei sollte auf eine digitale Kompression der Extraktionsalveole verzichtet werden. Ein Aufbisstupfer sorgt für die Stabilisation des Blutkoagels. Je nach Morphologie der Alveole und in Abhängigkeit von der Präsenz eines knöchernen Defektes trifft der behandelnde Arzt die Entscheidung, ob Knochenersatzmaterialien, Membranen zur geführten Gewebsregeneration oder ein Schleimhaut-Patch zu Gunsten des Volumenerhalts der Extraktionsalveole zum Einsatz kommen.