Durchmesserreduzierte Implantate sind ein heiß diskutiertes Thema. Professor Dr. Bilal Al-Nawas, Universität Mainz, zeigt im Rahmen des Mainzer Repetitoriums auf, wann und wo schmale Implantate Sinn machen, mit welchen Problemen sie kämpfen und welche Indikationen aus heutiger Sicht etabliert sind. Prinzipiell muss man durchmesserreduzierte Implantate von Miniimplantaten unterscheiden. Sie eignen sich besonders für die Versorgung eingeengter Lücken im Frontzahnbereich. Des Weiteren kommen sie bei Patienten zum Einsatz, deren reduziertes Knochenangebot umfangreiche Augmentationsmaßnahmen erforderlich machen würde, die aus allgemeinanamnestischen Gründen allerdings kontraindiziert sind (z.B. bei einer systemischen Gabe von Kortikosteroiden). Der Nachteil der durchmesserreduzierten Implantate resultiert aus ihrem im Vergleich zu Implantaten mit regulärem Durchmesser (ca. 4 mm): Sie weisen eine erhöhte Frakturanfälligkeit auf. Ihr versucht man durch Weiterentwicklungen der Legierungen und eine Optimierung des zervikalen Designs entgegen zu wirken. Auch sollen Modifikationen der Implantatschulter künftig einen positiven Einfluss auf die Stabilität der durchmesserreduzierten Implantate ausüben.