Ist es evidenzbasiert sinnvoll, bei Osteoporose-Patienten Implantate zu inserieren? Priv.-Doz. Dr. Dr. Walter, Universität Mainz, erläutert im Rahmen der Mainzer Repetitoriumsreihe, welche Möglichkeiten und Grenzen es gibt, zu evidenzbasierten Einschätzungen zu kommen, um dann die für den Patienten richtige Entscheidung zu treffen. Die Osteoporose geht mit der Abnahme der Knochenmasse, einer negativen Knochenbilanz, der Veränderung der ossären Mikrostruktur sowie einem erhöhten Frakturrisiko einher. In seinem Vortrag diskutiert Dr. Walter die Möglichkeiten und Risiken der Insertion dentaler Implantate bei Patienten mit Osteoporose und geht dabei auf die Grundlagen der evidenzbasierten Medizin ein. Hierzu zieht er ein systematisches Review heran, das die Ergebnisse und Daten verschiedener Studien zu dieser Thematik miteinander vergleicht und in einen Kontext zu bringen versucht. Die Probleme und begrenzten Möglichkeiten der Interpretation der Ergebnisse sowie deren Anwendbarkeit für den zahnärztlichen Alltag werden schnell augenscheinlich. Fehler im Studiendesign, zu geringe Fallzahlen, die mangelnde Übertragbarkeit von Resultaten aus Tierversuchen auf den Menschen sowie schlicht vage Definitionen von Erfolg und Misserfolg der Implantationen machen es schwierig, evidenzbasierte Medizin im klinischen Alltag zu integrieren und praktizieren.