Die maschinelle Belagsentfernung spielt eine herausragende Rolle bei der Behandlung von Parodontopathien. Im ersten Teil seines Vortrags geht Dr. Martin Sachs (Münster) auf die Ätiopathogenese parodontaler Erkrankungen, ihre Klassifikation sowie diagnostische Maßnahmen ein und stellt ein schlüssiges, reproduzierbares Therapiekonzept vor.
Der PSI (parodontaler Screening Index) stellt für den Vertragszahnarzt die erste Möglichkeit dar, parodontal erkrankte Patienten zu erkennen und von denen zu unterscheiden, die lediglich unter einer meist plaqueassoziierten Gingivitis leiden. Bei der Behandlung einer Parodontitis geht es vor allem darum, das vorhandene Attachmentlevel langfristig zu halten, eine Substitution bereits verlorener Strukturen hervorzurufen und Zahnverlusten vorzubeugen.
Neben einer umfassenden Anamnese sind die klinische Befunderhebung (Taschentiefen, Rezessionen, Furkationsbefall) und die radiologische Diagnostik von enormer Wichtigkeit.
Initialtherapie umfasst Scaling und Root Planning
Nach der Diagnosestellung erfolgen eine oder mehrere Vorbehandlungen, wobei Patienten von supragingivalen Belägen befreit und zu einer Verbesserung der häuslichen Mundhygiene angehalten werden. Die Initialtherapie umfasst Scaling und Root Planning, also die Elimination des für die Progression der Krankheit verantwortlichen, subgingivalen Biofilms.
Da es zu einer Wiederbesiedelung der Wurzeloberflächen bereits nach zwei bis drei Monaten und einer Mineralisation der Bakterien nach einem halben Jahr kommt, muss der Patient einer UPT (unterstützende, parodontale Therapie) zugeführt werden, die es ermöglicht, Therapieerfolge zu erkennen und Krankheitsprogressionen frühzeitig entgegenzuwirken.