Die Endodontie hat in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel erfahren. Wo früher Wurzelkanäle mit Handinstrumenten aufbereitet und mit Mastercones und Hilfsspitzen abgefüllt wurden, erfolgt die Präparation des Kanalsystems heute oft durch maschinelle Aufbereitungssysteme unter mikroskopischer Vergrößerung. Dr. Schulze geht in seinem Vortrag auf all diese Neuerungen ein, die die Prognose endodontischer Behandlungen über die Jahre, auch unter schwierigen Bedingungen, so viel günstiger haben werden lassen und zeigt Indikationen und Kontraindikationen anhand von Fällen aus der eigenen Praxis. Eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung ist ja niemals nur das, was wir auf unserem Abschlussröntgenbild sehen. Sie wird davon geprägt, welche Schritte zwischen der Trepanation des Zahnes und der Füllung des Kanalsystems erfolgen. Dabei spielen die Art der Aufbereitung, die Kanalanatomie und elektrophysikalische sowie chemische Methoden zur Kanaldesinfektion eine maßgebliche Rolle. In diesem Zusammenhang ist vor allem die ultraschallaktivierte Kanalspülung zu erwähnen, die es uns ermöglicht, auch in Areale der Wurzel vorzudringen und die dortige bakterielle Leakage zu beseitigen, die mit unseren Aufbereitungsinstrumenten unerreichbar sind. Darüber hinaus sind die warme Kanalobturation, das DVT sowie das MTA als weitere Parameter zu nennen, die an den vermehrten Therapieerfolgen in der Endodontie nicht unbeteiligt sind.