Zirkonoxid besitzt im Vergleich zu allen anderen dentalkeramischen Materialien die besten mechanischen Eigenschaften. Es weist daher ein großes Indikationsspektrum auf, doch wo sind seine Grenzen? Dr. Dipl. Ing. Bogna Stawarczyk, Universität München, beleuchtet die Vor- und auch die Nachteile von Zirkonoxid. Zirkonoxid gilt als biokompatibel, osseointegrativ, osseokonduktiv und zeigt eine gute Weichgewebeintegration sowie eine reduzierte Plaqueakkumulation. Es wird als Kronen- und Brückenmaterial sowohl im Front- als auch im Seitenzahnbereich eingesetzt. Als Abutmentmaterial konnte sich Zirkonoxid bisher aufgrund seiner im Vergleich zu Titan relativ hohen Frakturrate nicht durchsetzen. Dennoch greifen Behandler vor allem bei Patienten von dünnem gingivalen Biotyp im Bereich der Oberkieferfrontzähne vermehrt auf Abutments aus Zirkonoxid zurück, da nur vollkeramische Restaurationen in solchen Fällen zu zufriedenstellenden ästhetischen Ergebnissen führen können. Der große Nachteil von Zirkonoxids ist das Chipping, des Abplatzens kleinerer Anteile des Materials meist im Bereich der größten mastikatorischen Belastung. Diesem Risiko kann jedoch entgegengewirkt werden, vor allem durch Beachtung einiger weniger zahntechnischer Regeln (möglichst wenig Bearbeitung nach dem Sintern, kein Abstrahlen mit Aluminiumtrioxid-Sand etc.).