Die nicht-chirurgische Parodontaltherapie macht es sich zur Aufgabe, einen Attachmentrückgewinn sowie eine langfristige Gesunderhaltung des Zahnhalteapparates zu erreichen. Dr. Ralf Rößler, Ludwigshafen, stellt neue Verfahren der nicht-chirurgischen Parodontaltherapie vor und zeigt Möglichkeiten und Grenzen auf. Der Vortrag wurde gehalten auf der Veranstaltung dent update Zahnerhaltung 2014. Das Ziel von Scaling und Root Planing ist der Erhalt einer biokompatiblen Zahnoberfläche, die ein Festwachsen des verlängerten Saumepithels ermöglicht.
Es zeigen sich keine signifikante Unterschiede im Outcome der Therapie, egal ob eine Kürettage mit Ultraschallscalern oder Handinstrumenten (Gracey-Küretten, Universal-Küretten, Hirschfeld-Feilen) durchgeführt wird. Klinisch manifestieren sich beide Vorgehensweisen in einer verminderten Blutung auf Sondierung sowie einer Reduktion der Taschentiefen. Auf mikrobiologischer Ebene kommt es zu einer Verminderung der Anzahl parodontalpathogener Keime (A.a, P. gingivalis, T. forsythia, T. denticola), vor allem aber zu einer Beeinflussung deren Kommunikation untereinander innerhalb des Biofilms (Quorum Sensing).
In Abhängigkeit von der Progression der Infektion und von mikrobiologischen Befunden kann dieses Phänomen durch eine adjuvante, systemische Antibiose verstärkt werden. Auch neuere Methoden, wie die photodynamische Therapie oder der Einsatz von Lasern, führen zu einer Keimreduktion innerhalb der parodontalen Tasche und somit gegebenenfalls zu einem verbesserten Outcome der Therapie.