Welche patholgischen Zusammenhänge bestehen zwischen Parodont und Endodont? Wie lassen sich diese Erkrankungen diagnostizieren und differenzieren? Welches Therapiekonzept ist sinnvoll? Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl, Universität Würzburg klärt diese Fragen. Parodontal-Endodontale Wechselbeziehungen bestehen in Form von Dentinkanälchen, lateralen und furkalen Pulpakanälen sowie im apikalen Bereich.
Aber auch iatrogene Verbindungen wie beispielsweise eine Via falsa oder Wurzelfrakturen können zu einer Kommunikation zwischen Endodont und Parodont führen und somit ursächlich für Paro-Endo-Läsionen sein. Eine vitale Pulpa ist aber in der Lage parodontalpathogene Bakterien und deren Sezernierungsstoffe abzuwehren und sich so vor einer Infektion zu schützen, sodass Paro-Endo-Läsionen auf diesem Weg eher selten sind. Auch durch eine Infektion des Endodonts gelangen wahrscheinlich nicht genügend Bakterien in das Parodont um eine Infektion bei einem parodontal Gesunden zu verursachen.
Häufig liegen Koinzidenzen vor, wobei separate Infektionen des Parodonts und des Endodonts ablaufen und wie Paro-Endo-Läsionen erscheinen. Hier gilt es immer die vorherrschende Erkrankung durch eine Parodontaltherapie oder eine Wurzelkanalbehandlung zu therapieren.