Zähne und Implantate unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, vor allem aber in Bezug auf ihr regeneratives Potential. Dr. Martin Sachs (Münster) geht im zweiten Teil seines Vortrags auf regenerative Maßnahmen bei Periimplantitiden ein und erläutert ihre Indikationen sowie Erfolgssaussichten. Die Ätiopathogenese der Periimplantitis ist der einer Parodontitis sehr ähnlich und wird durch die gleichen Kofaktoren, wie Nikotinkonsum, okklusale Traumen, bestehende Parodontopathien und ein Defizit an keratinisierter Gingiva begünstigt. Ein Implantat wird allerdings, anders als ein natürlicher Zahn, nicht aus dem Parodont mit Blut versorgt, sondern zeigt eine immobile Osseointegrität.
Ossäre Destruktion um Implantate
Darüber hinaus fehlen parodontale Fasern, die auf der Implantatoberfläche inserieren, die Funktion einer Manschette übernehmen und somit eindringende Bakterien vorerst abhalten können. Die ossäre Destruktion um Implantate schreitet also wesentlich schneller voran als um natürliche Zähne mit parodontalem Befall. Dennoch sind in manchen Fällen regenerative Maßnahmen durchaus indiziert, vor allem in ästhetisch sensiblen Bereichen, bei mehrwandigen Defekten und Taschensondierungstiefen von mehr als fünf Millimetern, die mit einem radiologisch sichtbaren Knochenverlust einhergehen. Auch hier hat sich die Verwendung von Membranen in Kombination mit autologem Knochen oder Knochenersatzmaterialien bewährt. Im Seitenzahnbereich und bei horizontalen Defekten dagegen ist dem resektiven Therapieansatz der Vorzug zu geben.