Die chirurgische Therapie der Periimplantitis ist das Thema des 6. und 7. Teils der Vortragsreihe von Professor Stefan Renvert, Universität Kristianstad/Schweden, gehalten auf dem EDA Early Dental Workshop. Im vorliegenden 6. Teil geht es vorrangig um die Wahl des Verfahrens in Abhängigkeit von Defekt und Behandlungsziel. Während eine periimplantäre Mukositis durchaus minimal-invasiv, das heißt unter Anwendung dentalhygienischer Maßnahmen, behandelt werden kann, steht bei der Periimplantitis immer der chirurgische Ansatz im Vordergrund. Im günstigsten Fall kann es dabei zu einer Regeneration von Knochendefekten und schließlich zu einer Reosseointegration der betroffenen Implantate kommen. In Abhängigkeit von der Wandigkeit der ossären Defekte verfolgt man regenerative oder resektive Ansätze. Letztere sollen zu einer Eliminierung periimplantärer Taschen und zu einer Optimierung der implantären Hygienefähigkeit führen. Die Regeneration dagegen verfolgt das Ziel einer Restitutio ad integrum. Lokale Lappentechniken schaffen zunächst einen Zugang zur kontaminierten Implantatoberfläche. Diese wird im Anschluss manuell gereinigt, ohne dabei deren Mikroarchitektur zu zerstören. Knochenersatzmaterialien werden daraufhin, eventuell in Kombination mit Membranen, verwendet, um einen Rückgewinn der verloren gegangenen Knochensubstanz zu erreichen. Ein freies Schleimhauttransplantat oder subepitheliales Bindegewebe wird unter Umständen zusätzlich zur Neuformation keratinisierter Gingiva um die Implantate herangezogen.