Zähne bilden vitale, funktionelle Einheiten und sind von Progenitorzellen aus dem parodontalen Ligament sowie aus dem Knochen umgeben. Die Vaskularisation eines Bindegewebstransplantates an natürlichen Zähnen erfolgt über den supraparodontalen und den parodontalen Plexus sowie über seinen bedeckenden Lappen. Im Gegensatz dazu wird ein periimplantäres Bindegewebstransplantat lediglich vom bedeckenden Lappen seines Empfängerbettes und idealerweise noch über supraparodontale Plexus der Nachbarzähne ernährt. Die Voraussetzungen für das Outcome der Transplantation sind also jeweils grundlegend verschieden, was die wesentlich schlechteren Erfolgsraten im periimplantären Bereich erklärt. Dennoch erfordern vor allem Implantate im Oberkiefer-Frontzahnbereich eine adäquate rot-weiße Ästhetik, sodass solche Augmentationsmaßnahmen in vielen Fällen nötig sind. Koronale Verschiebelappen und Tunnelierungen in Kombination mit subepithelialem Bindegewebe des harten Gaumens haben sich zu diesem Zwecke bewährt und führen in vielen Fällen zu hochästhetischen Ergebnissen. Allerdings stellt sich die Frage, ob eine adäquate implantologisch-prothetische Planung solche nachträglichen Interventionen nicht überflüssig machen könnten. In diesem Zusammenhang sind Techniken zur Socket Preservation zu nennen, die Prof. Stein in diesem Vortrag ebenfalls vorstellt.