Die Funktionsanalyse als Grundlage einer erfolgreichen Therapie craniomandibulärer Dysfunktionen ist das Thema des dritten Teils der Vortragsreihe von Professor Johann Müller, München. Nach der Ermittlung der wesentlichen Parameter eines Funktionsstatus (Anamnese, Palpation der Muskulatur und der Kiefergelenke, Mobilitäts- und Belastbarkeitsuntersuchung der Kiefergelenke et cetera), kann der Zahnarzt in aller Regel eine Verdachtsdiagnose in Richtung einer Myo- oder Arthropathie stellen. Gleichzeitig kann auch die Entscheidung getroffen werden, ob eine interdisziplinäre Hilfe durch Orthopäden, HNO-Ärzte, Dermatologen oder Internisten erforderlich ist, um die Ursachen der Schmerzsensationen zu eliminieren. Sind myogene Ursachen wahrscheinlich, gründen diese in manchen Fällen in zentralnervösen Störungen. Allerdings überwiegt der okklusale Primärfaktor, so dass eine Okklusionsanalyse mit Hilfe zentrisch und achsengerecht artikulierter Modelle unumgänglich ist. Die zentrische Position des zuvor genommenen Registrats ist dabei so wichtig, da die zentrische Kondylenlage Referenzposition der Myopathien darstellt und dabei die Weichgewebe ein Maximum an Entlastung erfahren. Zielsetzung einer Okklusionsanalyse ist die Entscheidungsfindung zugunsten von Einschleifmaßnahmen, Kieferorthopädie, orthognather Chirurgie oder einer Schienen- beziehungsweise Trägerherstellung (therapeutisches und/oder diagnostisches Mittel).