Versuchen wir’s mit einer Wurzelkanalbehandlung oder extrahieren wir den Zahn und setzen ein Implantat? Diese Frage stellen sich Zahnärzte durchaus täglich. Nicht immer aber machen wir uns ausreichend Gedanken darum, welche Konsequenzen der eine oder andere Weg mit sich bringen könnte. Die Prognose von geschädigten Zähnen – Zahn oder Implantat’ ist das Thema des Vortrags von Dr. Dr. Markus Tröltzsch, in dem er auf den allgemeinen Nutzen der Zähne und auf die Erfolgsaussichten konservierender Behandlungsmethoden sowie von Implantaten eingeht. Ob und wann Zahnerhalt möglich und sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da stellt sich die Frage, wie die allgemeinmedizinische Situation zu bewerten ist, ob es in ein prothetisches Konzept passt, ob der Zerstörungsgrad eine Füllungstherapie oder endodontische Maßnahmen zulässt und nicht zuletzt, ob der Patient überhaupt Willens ist, zeitlichen und finanziellen Aufwand zu tragen. Besonders hervorzuheben ist dabei allerdings das Allgemeinbefinden unserer Patienten. Und so müssen wir uns öfter die Frage stellen, ob von einem Zahn, von einem Implantat oder von Zahnersatz im Allgemeinen eine Gefahr ausgehen könnte. Hier geht es vor allem um Schlagworte wie chronisch entzündliche Prozesse, periimplantäre Pathologien oder prothesenassoziierte Druckstellen, die für Patienten mit Endokarditisrisiko und für bestrahlte oder immunsupprimierte Patienten ernsthafte Konsequenzen haben könnten.