Die Erfolgsaussichten der Regenerativen Parodontaltherapie hängen von der Patientenselektion, von der Wahl der Materialien zur Defektdeckung sowie von chirurgisch-technischen Faktoren ab. Die Letzteren sind das Thema des zweiten Teils des Vortrags von Priv.-Doz. Dr. Jamal Stein zum aktuellen Stand der Regenerativen Parodontaltherapie. Die Defektlage und die interdentale Distanz beeinflussen maßgeblich die Art und Größe des Defektzugangs. Dabei gilt es zu beachten, dass engständige Zahnwurzeln immer einen limitierenden Faktor für den Erfolg der Parodontalen Regeneration darstellen. Ähnlich verhält es sich mit der Breite der supraalveolären Komponente, also dem Vorhandensein beziehungsweise dem Fehlen eines ausreichenden keratinisierten Anteils der Gingiva. Entsprechende operative Techniken, wie der klassische Papillenerhaltungslappen, seine modifizierte oder vereinfachte Form sowie die Papillenamplifikation haben sich über die Jahre als geeignete Arten der Zugangspräparation etabliert. Diese werden allerdings zunehmend von mikrochirurgischen und minimalinvasiven Techniken verdrängt oder ergänzt. Dabei steht immer die Vermeidung einer Reduktion der vor allem initialen Perfusion des Operationsgebietes im Vordergrund. Der primäre Wundverschluss erfolgt möglichst atraumatisch, mit dünnen und spitzen Nadeln sowie monofilen Fäden der Stärke 6-0 oder selten gar 8-0. Der dabei erreichte selbstzentrierende Effekt, also die optimale Fixierung des Lappens in der gewünschten Position sowie die perfekte Adaptation der Lappenränder, sorgt für einen voraussagbar primären Wundverschluss und damit für hohe Erfolgschancen der Regenerativen Parodontaltherapie.