Die regenerative Parodontitistherapie basiert auf dem Prinzip der Restitutio ad integrum, also der Wiederherstellung des ursprünglichen, physiologischen Zustandes der parodontalen Gewebe. Professor Michael Christgau, Universität Regensburg, erläutert histologische Grundlagen, Indikationen der regenerativen Parodontitistherapie sowie verschiedene Behandlungskonzepte. Der Vortrag wurde gehalten auf der Veranstaltung dent update Parodontologie 2014.
Anders als bei der konservativen Therapie der Parodontitis, wo durch Scaling und Root Planing eine reparative Heilung durch die Ausprägung eines langen Saumepithels angestrebt wird, ist das Ziel der regenerativen Parodontitistherapie eine Neubildung der knöchernen Strukturen, der bindegewebigen Fasern sowie des Wurzelzementes. Sie wird in der Regel bei intraossären (mehrwandigen) Knochendefekten, Rezessionen und zur Behandlung des Furkationsbefalls eingesetzt. Verschiedene Therapieoptionen stehen hierbei zur Wahl.
Diese erstrecken sich von der Verwendung autologen Knochens, allogener, xenogener oder alloplastischer Knochenersatzmaterialien, Membranen im Rahmen der geführten Gewebsregeneration bis hin zum Einsatz biologisch aktiver Proteine und Wachstumsfaktoren. Darüber hinaus können Knochenersatzmaterialien mit Membranen und auch mit biologisch aktiven Proteinen kombiniert werden. Generell ist der Einsatz von Membranen stets sinnvoll, da sie das unerwünschte Einwachsen des Gewebes mit der höchsten Mitoserate, nämlich des Epithels, in den Defekt hinein, verhindern und somit das Ergebnis der regenerativen Parodontitistherapie optimieren können.