Die CME-Zertifizierung dieses Beitrages kann zusammen mit den Beiträgen Lingualtechnik und Prophylaktische Weisheitszahnentfernung aus kieferorthopädischer Sicht erworben werden.
Die kieferorthopädische Retention hat das Ziel, die während der aktiven Behandlungsphase erreichten Ergebnisse stabil zu halten und Rezidive zu vermeiden. Dr. Franziska Pauls, Karlsbad, beleuchtet vor allem die Risiken und Gefahren, die von einem Adoleszentenengstand (tertiärer Engstand) ausgehen und wie sich diese auf die weitere Entwicklung des stomatognathen Systems auswirken können. Der Adoleszentenengstand stellt in den meisten Fällen kein Rezidiv, sondern eine völlig neue Anomalie dar, deren Genese als multifaktoriell gilt.
Dabei spielen vor allem das erreichte Ergebnis der kieferorthopädischen Behandlung, das Wachstum des Unterkiefers sowie die Okklusion eine maßgebliche Rolle. Darüber hinaus wird seit Jahrzehnten der Einfluss des Mesialschubes potenziell engständiger Weisheitszähne auf die Platzverhältnisse im Frontzahnbereich diskutiert. Die Folgen des Adoleszentenengstandes sind ein erhöhtes Karies- und Zahnsteinrisiko, Scher- und Überbelastungen der Seitenzähne und ästhetische Einbußen des Patienten.
Dr. Pauls erläutert in diesem Zusammenhang mögliche präventive Maßnahmen, beleuchtet dysgnathiebezogene Besonderheiten und gibt einen Überblick kieferorthopädischer Geräte, die zum Zwecke der Retention herangezogen werden können.