Mehr als 40 Prozent der Bundesbürger sind über 50. Senioren machen einen Großteil der Bevölkerung aus und gehören zum alltäglichen Klientel einer Zahnarztpraxis. Dr. Dirk Bleiel erläutert in seinem Vortrag, wie geriatrische Zahnmedizin sowohl für den Zahnarzt als auch für den Patienten funktionieren kann. Senioren bilden zwar per definitionem eine Altersgruppe, doch sind die individuellen Merkmale von Patient zu Patient mitunter gewaltig. Gesunde Ältere stehen immobilen und multimorbiden Älteren gegenüber. Während erstere neben Lebenserfahrung oft auch den Wunsch nach Ästhetik und Perfektion mitbringen, steht bei letzteren meist die Gesunderhaltung des Kausystems im Vordergrund. Diese verschiedenen Ansprüche zu ermitteln und ihnen gerecht zu werden, gestaltet sich für den Zahnarzt oft als schwierig. Während rüstige Senioren dem Behandler oft mit Skepsis begegnen, welche durch Interesse und Einsicht in Kooperationsbereitschaft umgewandelt werden kann, gilt es, kranke, ältere Patienten, die den Weg in die Praxis nicht finden können, außerhalb der eigenen Behandlungsräume zu helfen. Generell basiert ein erfolgreiches, geriatrisch-zahnmedizinisches Konzept auf Respekt und Empathie, auf psychologischem Support sowie auf der Akzeptanz und Toleranz spezieller Wünsche und Bedürfnisse der Patienten.