Parodontale Erkrankungen führen durch ein Überschießen der Immunreaktion zu einer Destruktion des Zahnhalteapparates und langfristig zu Zahnverlusten. Professor Dr. Andrea Mombelli, Genf, stellt sein Protokoll der antiinfektiösen Behandlung parodontaler Erkrankungen vor und geht auch auf die Wirksamkeit und Notwendigkeit einer adjuvanten, systemischen Antibiose ein. Der Vortrag wurde gehalten auf der Veranstaltung dent update Zahnerhaltung 2014.
Eine Parodontaltherapie umfasst dabei eine initiale klinische Untersuchung des Patienten, die eine Motivation und Instruktion zur Verbesserung der Mundhygiene sowie ein erstes supragingivales Debridement beinhaltet. Hiernach erfolgt die subgingivale, geschlossene Kürettage. Scaling und Root Planing werden mittels Handküretten und Ultraschallscalern, aber auch unter Anwendung rotierender Instrumente durchgeführt. Zusätzlich findet eine chemische Plaquekontrolle statt (Chlorhexidingluconat, 0,2 %).
Die Nachbetreuung erfolgt nach etwa vier bis zwölf Wochen, die Reevaluationssitzung nach ca. sechs Monaten. Ob und in welchem Umfang eine adjuvante, systemische Antibiotikagabe indiziert ist, hängt in der Regel von der Taschentiefe und vor allem vom mikrobiologischen Befund ab, der detektiert, ob und in welcher Konzentration sich parodontalpathogene Keime wie Aggregatibacter, P. gingivalis und T. forsythia im Taschensekret befinden.