Die digitale Implantologie und deren Vorteile im Vergleich zu konventionellen implantologischen Operationstechniken sind das Thema des Vortrags von Dr. Sönke Harder. Dreidimensionale radiologische Aufnahmen im Rahmen der Digitalen Volumentomographie, eine ebenfalls dreidimensionale Implantations-Planungssoftware sowie mittels CAD/CAM-Technik gefertigte Bohrschablonen bilden deren Basis.
Die Ziele der digitalen Implantologie sind die Verbesserung der Langzeit-Überlebensrate der inserierten Implantate, die Verminderung chirurgischer und prothetischer Komplikationen sowie eine positive Beeinflussung des postoperativen Beschwerdebildes der Patienten. Die möglichen Komplikationen der digitalen Implantologie umfassen die intraoperative Fraktur der Bohrschablone, die fehlende Passgenauigkeit der Implantatprothetik und ein im Vergleich zur konventionellen Implantologie verfrühter Implantatverlust.
In Bezug auf letzteren zeugt die aktuelle Literatur von keinen signifikanten Unterschieden im Vergleich zur Überlebensrate konventionell inserierter Implantate. Die positiven Auswirkungen der Guided flapless surgery, also der Verzicht auf die Präparation eines Mukoperiostlappens, äußern sich in einem geringeren postoperativen Schmerzempfinden der Patienten, einer Reduktion der Schwellung des Wundgebiets sowie einem geringeren Risiko postoperativer Nachblutungen. Dennoch besteht weiterhin die Notwendigkeit einer erhöhten Zahl evidenzbasierter Daten, um die Aussichten auf langfristige Erfolge mit der digitalen Implantologie abschätzen zu können.