All-On-4, Sofortversorgung, Sofortbelastung: diese Begriffe sind in aller Munde und stehen für moderne Zahnheilkunde, die für jeden Patienten anwendbar scheint. Doch ist das wirklich der Fall? Sind Extraktion und Implantation heute immer die beste Therapie? Und laufen sie der Parodontologie langfristig den Rang ab? Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl zeigt uns in seinem Vortrag, was die nicht-chirurgische Parodontitistherapie alles kann, wie sie uns hilft, Restaurationszyklen zu verlängern und Implantationen manchmal sogar gänzlich unnötig macht. Extraktionen und Implantationen heilen keine Parodontitis. Der Ort des pathologischen Geschehens wird lediglich von der natürlichen Zahnwurzel auf die Oberfläche des Implantats verlagert. Auch wenn Zähne extrahiert und durch Implantate ersetzt werden, nehmen wir damit unseren Patienten weder ihre genetische Disposition für eine Parodontitis, noch eliminieren wir damit ihre parodontopathogene Keimflora. Scaling und Root Planning, so banal es auch klingen mag, sind das Mittel der Wahl, wenn es um die Dekontamination der Wurzeloberflächen und einen langfristigen Zahnerhalt geht. Auf keinem anderen Weg können Biofilm und Konkremente ähnlich schonend und effektiv entfernt werden, ohne dass Risiken wie Rezessionen oder eine übermäßige Reduktion des Patientenkomforts in Kauf genommen werden müssten. Welches klinische Outcome wir von der konservativen Parodontitistherapie mittels Ultraschall und Küretten erwarten dürfen und ob adjuvante Antibiose, Pulver-Wasserstrahl-Geräte und die Einnahme von Probiotika einen weiteren Benefit bringen, erläutert Priv.-Doz. Dr. Stefan Fickl im Verlauf seines Vortrags.