Bei einer (konventionellen oder digitalen) Abformung wird die intraorale Situation erfasst, um sie in Modellform darstellen zu können. In seinem Vortrag auf dem Kettenbach Symposium 2014 vergleicht Professor Dr. Dr. Albert Mehl, Universität Zürich, verschiedene intraorale Scansysteme (Cerec BlueCam, Lava C.O.S, iTero) mit konventionellen Abformmaterialien (Polyether, Vinylsiloxanethern) hinsichtlich ihrer jeweiligen Präzision und ihrer Genauigkeit. Prof. Mehl erläutert auch die weiteren diagnostischen Möglichkeiten, die den Zahnärzten bei Scansystemen neuer Generationen zur Verfügung stehen.
Er zeigt auf, dass durch das Scannen präparierter Einzelzähne Ungenauigkeiten von ca. 20 bis 30 Mikrometern, durch das Scannen eines ganzen Quadranten ca. 25 bis 50 Mikrometer und beim Scannen des Gesamtkiefers Ungenauigkeiten zwischen 50 und 100 Mikrometern zu verzeichnen sind. Im Vergleich hierzu schneiden konventionelle Abformmaterialien wie Polyether (z.B. Impregum Penta) mit mittleren Ungenauigkeiten von 30,9 Mikrometern deutlich besser ab.
Die klinische Relevanz solcher qualitativer Unterschiede zwischen den Abformtechniken gilt es zukünftig weiterhin zu evaluieren. Unabhängig davon bieten Scansysteme jüngerer Generationen erweiterte Möglichkeiten der Diagnostik, wie z.B. virtuelle Artikulationen und Farbbestimmungen, die sie für Zahnärzte durchaus interessant werden lassen.