Eine verzögerte Implantation im Frontzahnbereich wird hier drei Monate nach Entfernung eines seitlichen Schneidezahnes demonstriert. Bereits in der präoperativen dreidimensionalen Bildgebung im CT konnte der umfangreiche Defekt der bukkalen Knochenlamelle dargestellt werden. Die genaue Diagnostik ermöglichte dennoch die Wiederherstellung des Hartgewebes parallel zur verzögerten Implantation mittels Augmentation von Eigenknochen. Die verzögerte Implantation nimmt Prof. Dr. Markus Hürzeler (München) unter Verwendung einer Bohrschablone zur präzisen Positionierung und Achsrichtung der Implantatbohrung vor. Trotz des umfangreichen bukkalen Knochendefektes konnte eine ausreichende Primärstabilität erreicht werden, die Voraussetzung für die verzögerte Implantation parallel zur Augmentation ist. Die Knochenspäne des autologen Transplantationsmaterials, die im Bereich der Spina nasalis gewonnen wurden, werden auf dem Implantat positioniert und mit einer Schicht Knochenersatzmaterial bedeckt, bevor im Sinne der GTR-Technik eine resorbierbare Membran adaptiert wird. Eine spezielle Nahttechnik gewährleistet eine erfolgreiche verzögerte Implantation.